Geschichte Halle IV

1856 wurde Lingen (Ems) an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen und erhielt die größten Eisenbahnwerkstätten des Nordwestens. Anfangs des 20. Jahrhunderts fanden dort 2.000 Menschen Arbeit. Von diesem Industriebau erwarb die Stadt Lingen 1990 die Halle IV:

Die Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Industriebauwerkes (Baustil Ziegelarchitektur um die Jahrhundertwende) wurde ab 1992 detailgerecht restauriert bzw. saniert.   

Im Innenbereich entstanden ca. 5.000m², die heute unterschiedlich genutzt werden. Im Herbst 1997 eröffnete der Kunstverein Lingen im nordwestlichen Bereich der Halle IV die größte Kunsthalle im westlichen Niedersachsen. Hier wird in einem ständig wechselnden Ausstellungsprogramm zeitgenössische Kunst präsentiert.

Besondere Beachtung findet das Werk des in Lingen geborenen Künstlers Harry Kramer, dessen Nachlaß der Kunstverein verwaltet und in einer Dauerausstellung im Alten Wasserturm zeigt.    

Im nordöstlichen Bereich nahm im Frühjahr 1998 die Ems-Vechte-Welle ihre Studios in Betrieb. Der offene Radiokanal steht allen Bürgern für die individuelle Gestaltung von Radioprogrammen zur Verfügung. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf das südliche Emsland und die Grafschaft Bentheim. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Medienwerkstatt des Studienganges Kommunikation an der Fachhochschule Osnabrück, Standort Lingen. Dazu gehören Seminarräume und ein eigenes Studio.   

Mit dem Bau von Räumen für Dienstleister begann der Bauträger in den Anfangsmonaten des Jahres 1997. Die Geschoßhöhe der Industriehalle ermöglichte einen Ausbau auf zwei Ebenen.
   
Containerähnlich entstanden Raumelemente, die mit Fluren, Treppen und Übergängen miteinander verbunden wurden. Das System aus Straßen, Wegen und Plätzen suggeriert das Ambiente einer überdachten City. Unter der Regie der Emslandhallen hat sich die Halle mit einer Grundfläche von 5.000 qm zu einem repräsentativen Ort für Unternehmen aus der Wirtschaft entwickelt.  

Der Vertriebs- und Servicestützpunkt eines Elektronikkonzerns ist hier ebenso zu finden wie ein Printmedienverlag oder Veranstaltungsagenturen. Architekten, Stadtplaner, Innovationsbüros für Umwelt oder Multimediatechnik haben ihre Büros in der Nachbarschaft zu dem internationalen Projekt "Women into business", das Frauen in die berufliche Selbständigkeit begleitet.

Als Ergänzung der Bereiche Wirtschaft-Medien-Kunst ist eine ca. 800 qm große Ausstellungsfläche mit Café / Bistro für 50 Gäste errichtet und ein Tagungsbereich, der für 250 Personen ausgelegt ist. Der Seminarbereich beinhaltet modernste technische Tagungslogistik, unter anderem ist eine Videokonferenzanlage vorgesehen.